Forschungsprojekt

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt beinhaltet verschiedene Teilprojekte, die teilweise aufeinander aufbauen und die im Folgenden etwas näher beschrieben sind.

Analyse bereits bestehender Kohortendaten

Das Projekt baut auf Daten von zwei bereits untersuchten Kohorten (= Personengruppen) aus zwei Regionen Deutschlands auf. Die Daten enthalten Informationen zu COVID-19 im Allgemeinen und Long-COVID im Speziellen. Die Corona-Kohorte-Stuttgart-Study (CoKoS), wurde im Frühjahr 2020 ins Leben gerufen, die DigiHero Kohorte in Halle (Saale) wurde im Januar 2021 als digitale “Mehrzweck-Plattform” initiiert.

Die beiden populationsbasierten COVID-Kohorten werden zielgerichtet analysiert und ausgewertet. Ein besonderer Fokus gilt dabei dem Vorkommen von Long-COVID-Symptomen.

Verfassen eines wissenschaftlichen Literatur-Reviews (Übersichtsarbeit)

Zunächst wird eine ausführliche und systematische Recherche in verschiedenen wissenschaftlichen Datenbanken durchgeführt. Die Ergebnisse der Recherche werden in einer Übersichtsarbeit (Review) zusammengefasst.  Das Review soll eine Übersicht geben, unter welchen Beschwerden Patient*innen mit Long-COVID leiden und inwiefern sie sich im Ausmaß der Beschwerden von anderen Bevölkerungsgruppen unterscheiden.

Interviewstudie

Im Dialog mit Long-COVID-Patient*innen und Mitgliedern eines Patient*innenrates werden nochmals die individuellen Beschwerden, die mit Long-COVID einhergehen, erfasst. Dabei werden neben den Long-COVID-Symptomen auch die persönlichen Belastungen, die die Erkrankung verursacht, erfragt. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf den psychischen und sozialen (psychosozialen) Bedürfnissen der Patient*innen und Möglichkeiten der Hilfe im Umgang mit der Erkrankung.

Dieser Prozess wird durch eine Reihe von Interviews ergänzt, die mit Long-COVID-Patient*innen durchgeführt werden. Die Interviews werden systematisch qualitativ ausgewertet. Die so gewonnenen Daten bieten die Basis eines psychotherapeutischen Therapiemanuals, das gezielt für die Behandlung von Patient*innen mit Long-COVID erstellt wird. 

Therapie-Studie

Das Kernstück des PsyLoCo Projekts ist die Entwicklung eines Therapiemanuals, welches sich an den individuellen psychosozialen Bedürfnissen von Patient*innen mit Long-COVID orientiert. Dadurch soll die ambulante Versorgung und Rehabilitation von betroffenen Patient*innen verbessert werden.
Das Behandlungsprogramm wird als 12-stündige Kurzzeittherapie konzipiert. Die Länge der Module wird flexibel an die Bedürfnisse der Betroffenen angepasst. Dabei wird je eine Sitzung pro Woche im Einzelsetting stattfinden. Zusätzlich zu den therapeutischen Sitzungen erhalten die Teilnehmenden Fragebögen zur wissenschaftlichen Evaluation. Durch die wissenschaftliche Evaluation wird die Wirksamkeit der therapeutischen Intervention systematisch geprüft.